Mensch, Mensch, Mensch

Gott, Du fragst mich, wo ich bin,
Herr, ich schwanke hin und her.
Sorge mich um mein Leben,
das unbequem werden kann.
Darum antworte ich dir nicht,
sage Dir nicht, wo ich bin.

Gott rief den Menschen und sprach zu ihm:
Mensch, Mensch, wo bist Du? Wo bist Du hin?
Mensch, Mensch, Mensch, sag wo bist Du?
Hat Dein Leben einen Sinn?

Liebe suchst du bei mir,
doch ich hör die Worte nicht.
Nur meine Wünsche höre ich,
die Gedanken kreisen doch
nur um mich ganz allein,
der mich braucht, den seh‘ ich nicht.

Gott rief den Menschen und sprach zu ihm:
Mensch, Mensch, wo bist Du? Wo bist Du hin?
Mensch, Mensch, Mensch, sag wo bist Du?
Hat Dein Leben einen Sinn?

Ich sehe alle Fehler
der andern ganz genau,
Bin aber blind für meine.
Ich klage die andern an,
mit ganz harten Worten,
doch halte dem selbst nicht stand.

Gott rief den Menschen und sprach zu ihm:
Mensch, Mensch, wo bist Du? Wo bist Du hin?
Mensch, Mensch, Mensch, sag wo bist Du?
Hat Dein Leben einen Sinn?

 (c) Jens-Erik Paul 1990